Geschichte



Gründung



Im Jahr 1925 fanden sich Bürger Altendorfs zusammen,  um einen Kleingartenverein zu gründen.   Die genutzte Fläche ging vorerst nur bis zum Schönauer Weg.  Erst in den dreißiger Jahren kamen die damaligen Wilden (links vom Schönauer Weg) dazu.  In der Inflationszeit nach dem ersten Weltkrieg sind auch in unserer Stadt Chemnitz mehrere Vereine gegründet worden, meistens waren es Arbeitervereine.  So fanden sich auch Bürger unseres Stadtteils Altendorf 1925 zusammen und bewirtschafteten als Kleingärtner die Fläche hinter der damaligen Wandererfürsorge (Obdachlosen und Pflegeheim).  Auch zwang die zu dieser Zeit herrschende Inflation die Menschen dazu,  freie Flächen zum Anbau von Obst und Gemüse zu nutzen. Erst drei Jahre später erfolgte die Anmeldung beim Rat der Stadt Chemnitz und somit die Gründung unseres Vereins.   In der vorliegenden Urkunde (Registernummer 539) wird belegt,  daß die Gründung des Vereins unter dem Namen Kleingärtnerverein “Westend e.V.” erfolgte.

Die Entwicklung der Kleingärten nach dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik

Chemnitz wird Deutschlands Kleingartenstadt

Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren die Lebensbedingungen in der Großstadt mit ihren physischen und psychischen Auswirkungen auf die Menschen.  In Chemnitz war ein Gesamtbedarf von 23.000 Kleingärten ermittelt worden.  Die Bereitstellung von Land, die Nutzung eines solch kleinen Stückchens Erde und die damit verbundenen Mühen und Auseinandersetzungen mit den Besitzern des Bodens,  Spekulanten und Verwaltungen waren von Einzelkämpfern nicht zu meistern. Nur in der Gemeinschaft konnten die gewünschten Erfolge erreicht werden.  Es schlug die Stunde für aktive und starke Verbände.  Hier leistete Oberregierungsrat Dr. Walter Oertel 1919 einen wichtigen Beitrag,  indem er den Zusammenschluss der Chemnitzer Kleingärtnervereine zum Verband herbeiführte.  Er erkannte frühzeitig den Beitrag des Kleingartens zur Gesundung der Bevölkerung.


Das Kleingartenwesen in Chemnitz in der Zeit des Nationalsozialismus

Kleingärten unter dem Hakenkreuz


Chemnitz als ein Konzentrationspunkt der Industrie,   aber auch als Ballungszentrum aller sozialen Probleme hatte für die Nationalsozialisten durchaus Bedeutung in der allgemeinen Propaganda.  Mit über 300.000 Einwohnern war Chemnitz in Deutschland Spitze in der Kinder- und Frauenarbeit, in der Wohnungsnot u.a. Andererseits wurden fast 25% der deutschen PKW und 33% der Motorräder in Chemnitz hergestellt.  Die Stadt Chemnitz hatte starke Arbeitertraditionen.  Sie war als "Proletarierin" unter den deutschen Städten bekannt.  Die Sozialdemokratische Partei und die Gewerkschaften waren eng mit dem Vereins- und Kleingartenwesen verbunden.


Der Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Fortbestehen der Kleingartenanlagen nach 1945


Die Entwicklung des Kleingartenwesens nach 1945 darf nicht losgelöst von der politischen Entwicklung betrachtet werden.  Auch in Chemnitz versuchten die Kleingärtner nach dem Zusammenbruch des 3.  Reiches an die Organisationsstrukturen der Weimarer Republik anzuknüpfen.  In Sachsen hatte jedoch die Landesverwaltung - gestützt auf Befehle der SMAD (Sowjetische Militäradministration in Deutschland) - das Kleingartenwesen kommunalisiert.


Die weitere Entwicklung des Kleingartenwesens in der DDR unter Führung des VKSK

Geschichtlicher Überblick



12. März 1949: Der Orts- und Kreisverband Chemnitz der Kleingartenhilfe des FDGB wird gegründet. Er besteht bis 11.Mai 1954.

1. April 1949: Die Stadt Chemnitz übergibt 219 ha Land zur kleingärtnerischen Nutzung als Dauerland. Bis 1949 werden weitere 30 Kleingartenanlagen gegründet. Heute existieren davon noch 24.

7. Oktober 1949: Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)

20. März 1950: Anerkennung der Gemeinnützigkeit der "Kleingartenhilfe des FDGB e.V.".

3. Juli 1952: Zustimmung des Sekretariats des Bundesvorstandes des FDGB zur Loslösung der Kleingartenhilfe.

Das Kleingartenwesen in der DDR - Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK)

15. Juli 1952: Beschluss des Politbüros der SED zur Bildung eines "Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter" (VKSK).

Am 16. Oktober 1952 konstituiert sich der Zentralverband und nimmt am 1.Januar 1953 seine Arbeit auf. Am 11. Mai 1953 wird die offizielle Verbandsgründung durch das ZK der SED abgelehnt und eine Diskussion über die Reorganisation des Verbandes eingeleitet.

9. Dezember 1953: Beschluss des ZK der SED über die Auflösung des Zentralverbandes und den Aufbau des VKSK nur auf Orts- und Kreisebene.

22. April 1954: Die Regierung der DDR erlässt die "Verordnung zur Förderung des Kleingarten- und Siedlungswesen und der Kleintierzucht". Die Kreisverbände des VKSK werden den örtlichen Räten unterstellt. In Karl-Marx-Stadt wird ab 12. Mai 1954 der "Kreisverband des VKSK" als juristische Person beim Rat der Stadt geführt.

22. April 1959: Zustimmung des ZK der SED zur Gründung des Zentralverbandes des VKSK.

29. November 1959: Der zentrale Verband des VKSK der DDR wird in Leipzig gegründet. Der zentralistische Aufbau einer eigenständigen Organisation wird vollzogen.

bis 1976: Es wurden 23 neue Kleingartenanlagen geschaffen, nur drei Anlagen wurden bebaut. Neugründungen von 1950 bis 1976

22. Mai 1976: Der XI. Parteitag der SED nimmt das neue Parteiprogramm an. In der Folgezeit erfolgt die stärkere gesellschaftliche Anerkennung der Kleingärtner und die Förderung des Kleingartenwesens.

15. September 1977: Verfügung des Ministerrates der DDR zur planmäßigen Erhöhung der Anzahl der Kleingartenanlagen. Bis 1989 werden in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) 77 Kleingartenanlagen gestaltet. Davon existieren heute 2 nicht mehr. Neugründungen von 1977 bis 1989

27. Oktober 1990: Außerordentlicher Verbandstag des VKSK in Berlin. Beschluss über die Auflösung der Organisation zum 31.12.1990.


Die Nachwendezeit bis zum Jahr 2010

Geschichtlicher Überblick


9. Juni 1990: Gründung des Stadtverbandes Chemnitz der Kleingärtner e.V. Auf der Grundlage des Gesetzes über Vereinigungen vom 21. Februar 1990 bilden 155 Sparten des VKSK den Stadtverband Chemnitz der Kleingärtner e.V..  Er ist Gründungsmitglied des "Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner" e.V. (LSK), der am 23. Juni 1990 in Leipzig gegründet wurde.

24. März 1993: Unterzeichnung des Generalpachtvertrages mit der Stadt Chemnitz.

10. Juli 2009: Übergabe des 1. Exemplars des Buches "Geschichte des Kleingartenwesens der Stadt Chemnitz" an die Oberbürgermeisterin Frau Barbara Ludwig


2011 bis Heute

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